Teilleistungsstörungen liegen bei sehr vielen Menschen vor. Sie bedingen vor allen Dingen in der frühen und vertieften schulischen Entwicklung häufig Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten. Unerkannte Teilleistungsstörungen bewirken darüber hinaus in zweiter Instanz häufig auch eine gestörte psychische Entwicklung mit der Folge einer Verunsicherung in der Persönlichkeitsentwicklung, häufig auch weitergehende Syndrome der Depressivität und Ängstlichkeit.

Die sichere Diagnostik von Teilleistungsstörungen erfordert, dass entsprechende testpsychologische Abklärungen stattfinden, die einesteils die Spezifität der Störung, anderenteils aber auch ihr Ausmaß zu quantifizieren wissen.

Die Schulpädagogik ist häufig im Alltag des Unterrichts überfordert und kann Teilleistungsstörungen nicht wirklich erkennen, sodass hierdurch auch pädagogische Fehlinterpretationen des Verhaltens von Schülern im Unterricht provoziert werden können. Deswegen ist die psychometrische Objektivierung einer Teilleistungsstörung ggf. in der Entwicklung eines Kindes und Jugendlichen von sehr großer Bedeutung. Während die Legasthenie und Dyskalkulie als Teilleistungsstörung sehr bekannt sind, gibt es aber auch weniger bekannte Teilleistungsstörungen, wie beispielsweise die Nonverbal-Learning-Disorder (NVLD). Häufig liegt hier auch eine Verwechslung vor mit Störungen des Autismusspektrums, da die NVLD in der kindlichen Entwicklung Schwierigkeiten bereitet in der Verarbeitung nonverbaler Informationen, wie sie beispielsweise in der Verarbeitung von Gesichtsausdrücken vorliegen. Die neuropsychologische Diagnostik bietet heutzutage moderne, computergestützte Verfahren an, mit denen entsprechende Teilleistungsstörungen sehr gut diagnostiziert werden können. Hierauf basierend können für den schulisch-pädagogischen Bedarf entsprechende Atteste ausgestellt werden, die die Lernumgebung über das Vorliegen einer entsprechenden Störung aufklären und informieren. Eine wesentliche Entlastung des Kindes, aber auch des gesamten Familiensystems kann hierdurch ggf. erreicht werden. Zu denken ist auch daran, dass die weitere schulische Spezifikation, auch darauffolgende berufliche Entwicklung im positiven Sinne berücksichtigen kann und sollte, dass eine Teilleistungsstörung zu einer reduzierten Berufsbildungsfähigkeit bei entsprechenden gewünschten Berufsausbildungen führen kann. Auch hier ist die Frühdiagnostik hilfreich und wegweisend.