Die Diagnose eines Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms mit oder ohne hyperkinetischer Symptomatik (ADHS) ist eine in den letzten Jahren häufig vorkommende Fragestellung in der psychologischen Praxis. Hierbei sind sowohl Personen im Kindes- und Jugendalter betroffen, zunehmend aber auch Personen im Erwachsenenalter, bei denen ein Interesse vorliegt, zu klären, ob eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung vorliegt.

Die differentialdiagnostische Abklärung einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung erfordert einen hohen diagnostischen Aufwand und ist in der Regel nur mithilfe psychometrischer Diagnostik möglich. In der Sprechstunde wird geklärt, dass Aufmerksamkeitsprobleme auch bei vielen psychischen und psychiatrischen Krankheitsbildern vorkommen. Darüber hinaus kommen sie auch oftmals basierend auf unerkannten Teilleistungsstörungen vor, sodass die Diagnose der ADHS immer sehr kritisch reflektiert werden muss. Die ADHS-Sprechstunde zielt auf Aufklärung über das Krankheitsbild. Sie klärt darüber hinaus auch Möglichkeiten einer Behandlung im Rahmen einer neuropsychologischen Therapie, ggf. auch in einer psychisch-funktionellen Ergotherapie.

Für den diagnostischen Prozess ist es von Bedeutung, zu klären, ob vorübergehend eine ADHS-Medikation ausgesetzt werden kann, um den Naturzustand des Patienten hinsichtlich seiner Aufmerksamkeitsfähigkeiten testpsychologisch einwandfrei zu erfassen.